Ein Tropfen.
Bewegung zwischen Sollte und Ist.
Denken, Fühlen, Handeln …Wünsche in Pläne und Pläne in die Tat umsetzen.
Leben gestalten.
Das erscheint selbstverständlich, solange die Basis von Denkenfühlenhandeln nicht angegriffen wird: Das Gehirn.
Erst ein Unfall oder eine Erkrankung lassen erkennen, wie sehr von ihm abhängt, welche Lebenswelten und -wege uns offen stehen.
Jedes Jahr werden ca. 260.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch ein Schädel-Hirn-Trauma, weitere 260.000 Menschen durch einen Schlaganfall spontan aus ihrem Leben gerissen. Weniger spontan, aber ebenso einschneidend wirken sich Hirntumore, entzündliche Hirnerkrankungen wie MS oder dementielle Erkrankungen aus.
Für die Behandlung der akuten Erkrankung hat die Hightech-Medizin viel zu bieten. Sehr häufig bleiben jedoch langfristige Folgen, die das Leben der Betroffenen selbst und das ihrer Angehörigen gravierend einschränken. Manche Experten sprechen von einer stillen Epidemie. Verborgenes Leid. Still und unsichtbar.
„Man sieht es mir ja nicht an“ – ein häufiger Nachsatz, mit dem Menschen nach einer Hirnschädigung ihre Erfahrungen mit den persönlichen Einschränkungen, der oft langen Suche nach Aufklärung wie mit den vielen Missverständnissen und Misserfolgen beim Versuch einer Rückkehr in den Alltag zusammenfassen.
Richtig: Neuropsychologische Störungen kann man nicht sehen.
Sichtbar machen, im Auge behalten und voraussehbaren (Entwicklungs-)Folgen entgegen wirken, aber schon.
Das hat sich die Klinische Neuropsychologie zur Aufgabe gemacht.
Klinische Erfahrungen und Forschung in fachlich gesichertes Wissen, Wissen in eine Weiterbildung und Weitergebildete in die Versorgung zu geleiten, das war und ist der Weg der Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP) und des persönlichen Engagements für diese seit 30 Jahren.
Steter Tropfen… und doch noch kein „Alles im Fluss“.
Genau das aber benötigen Menschen nach einer Hirnschädigung: Ein „Alles im Fluss“, ein kontinuierliches Miteinander von Therapie und Schutz, bis man wieder selbst sicher navigieren kann. „Time is brain“ auch in der Neuropsychologie – immer noch geht viel Reha-Potenzial verloren, weil klärende Worte oder Hilfen in den gegebenen Strukturen des Gesundheitssystems erst zu spät auf den Weg gebracht werden können.
Wer täglich im Konkreten nach Lösungen sucht, weiß: Wir könnten besser.
„Das Bild der Welt bleibt immer schief, betrachtet aus dem Konjunktiv,“ konstatierte Eugen Roth völlig zurecht.
In Ergänzung zum systematischen Aufbau der neuropsychologischen Versorgung möchte die Stiftung die Entwicklung von Lösungen unterstützen, die das Leben für Menschen nach einer Hirnschädigung leichter, geselliger und sinnstiftender machen.